Dunkelheit, Blitzlicht, Donnerwetter

Blaulicht

Okay lieb Follower,

ich gebe zu, ich habe mir die Nacht in meiner Lieblings Bibliothek anders vorgestellt.

Also gestern, am Samstag hatte ich eine tolle Idee, ich wollte einmal eine Nacht ganz alleine in einer Bibliothek verbringen. Um 13 Uhr habe ich mich in der Bibliothek versteckt und einschließen lassen, das war gar nicht so einfach, da der Chef vorher immer noch alle Ecken kontrolliert, aber hinter den Comic-Regalen hat er mich dann doch nicht entdeckt. Schwieriger war es dann mit der Putzfrau. Ich habe mich zwei Stunden unter den großen Sitzsack gelegt und nicht gerührt. In der Zeit saß die Frau Rümken im Sessel und hat die InTouch gelesen, da wurde mir so einiges klar.

Was soll ich sagen, es war wie Weihnachten, Ostern und Kindergeburtstag zusammen. Als erstes habe ich mir mal eine Kanne Kaffee gekocht, damit ich auf keinen Fall einschlafe, das wäre ja zu schade gewesen. Dann bin ich an die PlayStation gegangen und habe mir mal ein ordentliches Ballerspiel eingelegt, nachdem ich aber dreimal zermetzelt wurde konnte ich kein Blut mehr sehen und habe lieber das neue Spiel mit Bibi Blocksberg gespielt. Fast wäre ich auch über das erste Level hinaus gekommen.

Danach bekam ich dann langsam Hunger, ich hatte ja seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. So habe ich dann erstmal die Popcorn-Maschine angeschmissen. Leider konnte ich den Deckel nicht finden und so war dann die Küche über und über mit Popcorn voll, eine Handvoll konnte ich fangen und das hat mich dann erstmal etwas gesättigt. Aufräumen wollte ich dann später, hatte ja noch ganz viel Zeit bis zum Dienstagmorgen.

Mit dem neuen Minion-Film hatte ich dann richtig viel Spaß, ich habe gelacht und gelacht und gelacht, aber ich musste vorsichtig sein, denn ein paar Mal blieben die Leute draußen stehen und schauten suchend in die Bücherei. Da viel mir siedend heiß ein, dass ich ja nachts kein Licht machen konnte ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Schnell habe ich mir aus den ganzen Büchern eine Butze gebaut und dort konnte ich dann die ganze Nacht lesen.

Irgendwie waren meine Hände dann ganz schön am Zittern und auch Herzrasen musste ich feststellen, war ich vielleicht doch nicht mutig genug? Oder lag es nur an der vierten Kanne Kaffee? Um 3.15 Uhr hat ich dann plötzlich so großen Hunger, dass ich mir etwas einfallen lassen musste. PIZZA-TAXI!!! – Aber die waren um diese Uhrzeit leider nicht mehr da. Plötzlich kam mir die Idee, ich habe meinen guten Freund Herrmann Schlickup angerufen, der mich zwar erstmal etwas angeschrien hat wegen der Uhrzeit und so. Wie das unter guten Freunden so ist hat er mir dann doch geholfen und kam kurze Zeit später mit einem Haufen belegter Brote vorbei und schob mir diese durch das gekippte Fenster hinein. Lange konnten wir nicht quatschen, denn irgendjemand hat gesehen, wie Herrmann sich am Fenster zu schaffen gemacht hat. Der konnte ja nicht wissen, dass das eine lebensrettende Maßnahme war. Wir hörten nur noch Einbrecher, Polizei und schon war Herrmann verschwunden und ich habe mich in meine Butze verzogen.

Nur wenige Minuten später überschlugen sich dann die Ereignisse. Ich hörte die Polizeisirenen, ich sah Blaulicht und durch ein Megaphone wurde gerufen: Polizei, kommen sie mit erhobenen Händen raus!

Habe mich dann wie gewollt mit erhobenen Händen ans Fenster gestellt und gerufen, dass ich nicht rauskommen kann, da ich eingeschlossen bin!

Kurze Zeit später kam dann mein Chef und auch sein Chef, der Pfarrer, denn die Polizei hat erst ihn angerufen und der dann meinen Chef. Und die Presseleute von der Zeitung (die haben ihre Redaktion über der Bücherei) waren auch sofort da und machten mich mit ihren Blitzlichtern fast blind.

Ich kann euch sagen, es gab ein richtiges Donnerwetter von meinem Chef. Hätte sein Chef, der Pfarrer, nicht immer wieder von Vergebung gesprochen, dann wäre ich wohl nicht heile aus der Sache heraus gekommen. Dafür muss ich jetzt in der nächsten Woche alle Regale in der Bücherei ausräumen und putzen und wieder einräumen.

Komisch fand ich nur, dass die Polizei gar nicht nach meinem Namen gefragt hat, den wussten sie nämlich schon und hielten mir nur ein Foto von mir entgegen und sagten: Herr Kakowsky melden sie sich bitte sofort bei ihrer Mutter, die nervt uns schon seit gestern Mittag im 30-Minuten-Takt mit ihrer Vermisstenanzeige.

Ich habe die Herren dann gebeten, ob sie mich nicht nach Hause bringen könnten, oder sie müssten sich Morgen wahrscheinlich mit einem Mord beschäftigen.

Ihr seht, so eine Nacht in der Bücherei ist eine spannende Sache!

 

4 Gedanken zu “Dunkelheit, Blitzlicht, Donnerwetter

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